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Bereits bei seinem Amtsantritt am 20. Januar 2025 unterzeichnete der neue US-Präsident Donald Trump die Durchführungsverordnung 14169 mit dem Titel "Neubewertung und Neuausrichtung der US-amerikanischen Auslandshilfen". Inhalt des Dekrets: Ein sofortiger Stopp aller Auslandshilfen für zunächst 90 Tage. Des Weiteren kündigte die US-Regierung an, die Möglichkeiten der dafür zuständige US Agency for International Development (USAID) drastisch zu beschränken. So soll etwa deren Mitarbeiterzahl von derzeit rund 10.000 auf 300 reduziert werden. Malawi ist stark abhängig von den US-Auslandshilfen und den von USAID durchgeführten Programmen der Entwicklungszusammenarbeit (‘Devastating’: Malawi left in dire straits by Trump’s decision to freeze aid - The Guardian). Das Land erhält jedes Jahr etwa 350 Millionen US-Dollar zur Unterstützung des Gesundheitswesens, der Landwirtschaft, der Bildung und der Umwelt (www.state.gov/u-s-relations-with-malawi/). Fast 70 % des Gesundheitsbudgets von Malawi stammt aus internationalen Hilfen, wobei USAID eine der wichtigsten Quellen ist.
Wesentliche Entwicklungsprogramme von USAID sind:
Programm zur Bekämpfung von HIV/AIDS (PEPFAR)
Finanzierung von Medikamenten gegen HIV/AIDS, Malaria und Tuberkulose
Unterstützung für Kleinbauern, um Hunger und Mangelernährung zu bekämpfen
Finanzierung von Schulbau, Lehrmaterialien und Stipendien
Finanzielle Unterstützung für kleine Unternehmen und klimafreundliche Technologien
Wie es mit diesen Programmen nach Ablauf der 90 Tagen weitergeht, ist ungewiss. Es ist jedoch damit zu rechnen, dass die meisten davon vollständig eingestellt oder auf ein Minimum reduziert werden.
Die ersten Auswirkungen spüren bereits viele durch USAID geförderte Studenten an den staatlichen Universitäten in Malawi. Sie wurden bereits aufgefordert, ihr Studium abzubrechen oder alternative Finanzierungsquellen zu suchen, um ihre Ausbildung fortsetzen zu können (Malawi university students feel impact of US aid freeze - VOA News).
Aufgrund der fehlenden Mittel könnte Malawi schon bald erheblichen Gesundheitskrisen und sogar Hungersnöten ausgesetzt sein. Vor diesem Hintergrund sind private und staatliche Initiativen der Weltgemeinschaft wichtiger denn je.